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Religion und Eros (Walter Schubart)
„Das Religiöse und das Geschlechtliche sind die beiden stärksten Lebensmächte. Wer sie für ursprüngliche Widersacher hält, lehrt die ewige Zwiespältigkeit der Seele.“
So beginnt Schubart sein Buch, in dem er den Wesenszusammenhang zwischen Religion und Erotik aufdecken will. Der religiösen und erotischen Liebe ist gemeinsam, dass in ihnen eine Vereinzelung überwunden und der Zugang zu einer größeren Wirklichkeit als die des bloß Faktischen gesucht wird. Schon Platon spricht von der Gemeinschaft der Liebenden, deren Ziel etwas sei, was sie nicht aussprechen, sondern nur andeuten und zu raten geben können. Der religiöse Urschauder und die erotische Sehnsucht haben einen ähnlichen Ursprung.